Eine lange Tour hatte ich für diesen Tag geplant. Es war ein freier Sonntag und daher wollte ich früh morgens aufstehen um genug Zeit zu haben um den ersten Lauf im neuen Jahr zu etwas besonderem werden zu lassen.
Der Wecker klingelte somit um 3.33Uhr und ich machte mich noch halb verschlafen aus dem Bett und in’s Badezimmer.
Gesichtwaschen, Zähneputzen, Anziehen. Das alles wurde kurzerhand erledigt und schon lockte eine warme Tasse Kaffee bevor ich meinen bereits am Vorabend startbereiten Rucksack schnappte und in die stockfinstere Nacht verschwand.
Erst mal ab in’s Auto. Es sollte ein Lauf im Wald werden. Mich lockte erneut der Nationalpark, wie schon so oft in den letzten Wochen, und genau dahin machte ich mich im Kriechtempo auf den Weg. Ich träumte noch von vereisten aber schneefreien Trails. So wie sie eben in den vergangen Winterwochen vorzufinden waren. Wie es aber sein musste schneite es seit dieser Nacht und schon die Straßen vor unserem Haus waren voller Schnee und eigentlich so gut wie nicht geräumt.
Als ich an meinem Ausgangspunkt, dem Wanderparkplatz an der Sagwassersäge, ankam bemerkte ich vermehrt dass es wohl nicht so flott wie gewünscht voran gehen wird. Der Schnee war frisch und noch keine einzige Spur war gezogen. Ich freute mich auf folgende Strapazen.
Die ersten 40 Minuten ging es stetig bergauf in Richtung Tummelplatz bzw. Großallmayerschloss. Ich erreichte den Gipfel in vollkommener Dunkelheit und verbrachte dort wirklich nur eine sehr kurze Zeit.
Schnell ging es wieder kurz bergab zum alten Forsthaus und anschließend den Wanderweg entlang Richtung Lusengipfel. Dieser Weg sollte aber schonmal längere Zeit in Anspruch nehmen als geplant. Tief in den Weg hängende Äste, Bäume und Sträucher machten das Vorankommen mindestens genau so erschwerlich wie der Teils Knie hohe Neuschnee. Mit Laufen war da erst mal wenig angesagt. Ich hatte aber richtig Bock auf diese Strecke. Ich freute mich einfach auf die frische Luft und den endlich angekommenen Schnee. Seit Anfang Dezember warte ich auf diesen.
Nach einer guten Stunde erreichte ich dann das erste Mal den Lusengipfel. Es fegte ein eiskalter Wind um das Kreuz und die Gipfelbäume. Wieder machte ich mich schnell auf den Weg und die Himmelsleiter war flott erledigt. Nach einem kleinen Sturz auf den Hosenboden versuchte ich ein wenig flotteres Tempo. Es ging gut und die Glasarche war bald erreicht.
Im Anschluss daran vorbei am Teufelsloch, der Martinsklause und dem Parkplatz an der Fredernbrücke bevor es weiter ging zur Racheldiensthütte.
Der Weg zum Rachelsee war gut zu machen. Ich entschied mich relativ schnell noch dafür den Anstieg zum Rachelgipfel zu versuchen, hatte aber schon bedenken bei der Sache weil mit jedem weiteren Höhenmeter auch der Schneepegel stieg. Ich hatte ja keine Schneeschuhe dabei.
Ein gutes Stück oberhalb der Rachelkapelle entschied ich mich umzudrehen. Der Gipfel war wirklich schon in greifbarer Nähe. Da ich aber in letzter Zeit schon des öfteren auf dem Rachel stand und diesmal auch noch einen relativ langen Rückweg hatte entschied ich mich eben diesen anzutreten.
Ein wunderbarer Sonnenaufgang entschädigte für das nicht erreichte Gipfelglück. Noch ein paar Bilder und schon ging’s los. Ich freute mich riesig auf den Downhill weil es jetzt endlich möglich war ein paar Meter in einer etwas schnelleren Zeit gutzumachen.
Ich legte bis hin zum Lusengipfel den selben zurück welchen ich gekommen war. Es wurde langsam aber sicher schon ein wenig anstrengend aber immer noch genoß ich die Natur und meine Zeit die ich in selbiger verbringen durfte. Auf dem Lusen angekommen bemerkte ich dass es mittlerweile total windstill und eigentlich schön warm geworden ist dort oben. Es war in traumhafter letzter Gipfel…
Mir fiel ausserdem auf dass mir noch ca. 200 Höhenmeter fehlten um die 2000er Marke zu knacken. Also den Gipfel noch mal kurz bis zur Baumgrenze hinunter und wieder hoch. Immer noch fehlten ein paar Meter. Also nochmal! Nun war es geschafft und der letzte Downhill in Richtung Autoparkplatz konnte beginnen. Wieder ging es flott weiter bis in’s „Ziel“
Nach guten 6 Stunden war es geschafft. Ich hatte so ziemlich genau 40km und 2000hm gemacht.
Die Wege waren eigentlich OK. Ich muss ja sagen dass ich nicht auf den Hauptwegen, wie z.B. von Waldhäuser auf den Lusen, unterwegs war und von daher die Beschaffenheit noch ziemlich unbeschadet war. Der Neuschnee machte es anstrengend aber zugleich auch angenehm. Das Eis auf dem Winterweg zum Lusen war so gut wie nicht bemerkbar. Ebenso auf den Rachel. Alles hatte guten Grip und war schön zu laufen und zu wandern.
Ich werde die Strecke nochmal versuchen ohne Schnee. Dies kann aber noch ein wenig dauern, schließlich ist nun erstmal Winter und das ist auch gut so 😉
Lumix DC-TZ91
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