Ich kann mich noch genau erinner als ich diese Tour im Herzen des Nationalpark Bayerischer Wald zum ersten mal gegangen bin. Ich und eineArbeitskollegin waren damals unterwegs. Irgendwann hatte wir die Orientierung verloren und da in diesen Gegenden immer schlechter Handyempfang ist wurde es fast ein wenig unangenehm. Heute ist das anders. Ich kenne den Weg mittlerweile fast wie meine Westentasche (so sagt man doch immer). Einmal sind wir ihn, Julia und Ich, an zwei aufeinanderfolgenden Tagen gegangen. Der Grund dafür war jedoch die vergessene Hundeleine, welche ich genau in der Mitte der Strecke liegen gelassen habe…
Auf jeden Fall ist diese Wanderung für mich eine der schönsten in unserer Gegend. Wahrscheinlich liegt dies mitunter daran dass diese ziemlich lange Tour eine Zeit lang eher als vergessen galt bzw. für die meisten Wanderer zu zeitaufwändig aufgrund der Länge war. Dies hat sich allerdings in den letzten Jahren auch geändert. Die Einsamkeit die ich auf diesen Wegen genoß gibt es so gut wie nicht mehr. Immer wieder kommen einem ganze Scharen an naturliebenden Menschen entgegen. Was aus Gründen der Schönheit dieser Landschaft aber auch wirklich zu verstehen ist. Mein Appell an die Wandersleute ist einfach nur der „Verlasst den Ort wie ihr in vorgefunden habt“.
Es wird Herbst und genau aus diesem Grund möchte ich diesen Eintrag hier schreiben. Wie schon gesagt, die Schachten sind schön. Aber noch schöner sind sie im Herbst. Die wunderschönen Farben, der Geruch der Moore und Filze, das Rascheln des langen Borstgrases sowie das knarren der dicken alten Unterstellbäume ist einfach unbeschreiblich schön.
Ausgangaspunkt dieser Wanderung ist der Parkplatz an der Trinkwassertalsperre in Frauenau. Von hier aus steigt man erstmal auf zum Stausee, folgt der Strasse entlang des Sees bis man am hinteren Ende wieder in den Wald weitermarschiert. Vorbei an einem Nationalparkhaus verlässt man kurz darauf die Schotterstraße und folgt dem Steig durch den Wald bis man den ersten, den Verlorenen Schachten, erreicht. Von nun an geht es mehr oder weniger von Schachten zu Schachten.
Ein Muss ist der Besuch des versteckten Latschensees direkt im Moorgebiet (der sog. Schlottergasse) zwischen Hochschachten und Kohlschachten. Wie ein glitzerndes Juwehl liegt er zwischen frischen Latschen (siehe Bergkiefer) und toten Fichtenbeständen.
Das Hochmoor in der Schluttergasse und das Zwieselter Filz durchquert bzw. überquert man über säuberlich angelegte Holzbohlenwege. Hierbei sei besonders bei Nässe Vorsicht geboten wegen Rutschgefahr.
Nach der Hirschbachschwelle quert man noch den Lindberger Schachten und steigt dann ab in Richtung Buchenau.
Wer vor hat diese Runde zu machen sollte sich im besten Falle einen ganzen Tag Zeit nehmen. Nur so kann man diese Strecke samt ihren ganzen Eindrücken und Sehenswürdigkeiten auch genießen. Ebenso sollte man an eine Brotzeit und genügend Trinken denken. Die einzige Versorgung die es gibt ist in der Ortschaft Buchenau. Ansonsten ist man auf sich allein gestellt.
Im Anschluss gibt es die Karte der Wandertour sowie eine Sammlung einiger Bilder der von mir erwanderten Erlebnisse.
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