Die nordische Sehnsucht hatte uns schon länger gepackt und so entschlossen wir uns 2012 dazu diesen Gefilden mal einen Besuch abzustatten.
Bevor das Auto gestartet werden konnte mussten wir uns allerdings erstmal einen Plan machen wie wir überhaupt dahin kommen können und was wir eventuell unterwegs so alles miterkunden möchten. Wir sahen vor von der Insel Rügen aus per Fähre nach Schweden zu gelangen. Rügen-Trelleborg erschien uns hierfür am geeignetsten. Auf dem Weg dahin planten wir allerdings noch einen kleinen Umweg über Hamburg ein. So zu sagen um etwas frische Hafenluft zu schnappen auf der langen Autofahrt. Darüber sollte sich auch Schoki freuen, die sollte nämlich auch mitkommen. Kurzerhand ließ sich ein Treffen mit dem Gerald aka G. realisieren. Dieser bot uns seine Wohnung auch als Unterkunft an welche wir dankend annahmen. Hier genossen wir einen schönen Abend in angenehmer Großstadt Atmosphäre und unterhielten uns bis in die Nacht hinein über Fotografie, Polaroid und allen anderen interessanten Sachen des Lebens. Danke für den tollen Abend G.
Am nächsten Tag sollte es dann auch schon in Richtung Rügen weitergehen und nach einem guten Stück Autofahrt fanden wir uns am Fähranleger wieder. Von hier aus startete unsere Überfahrt nach Skandinavien.
Bei Dunkelheit erreichten wir Trelleborg und machten uns auf die Suche nach unserer ersten Herberge. Kurz darauf hatten wir eingecheckt und lagen entspannt auf unseren Betten. Wir wollten noch ein paar Mützen Schlaf erwischen bevor morgen unser eigentlicher Urlaub beginnen sollte.
Wir klapperten die südliche Küstenstraße ab und machten hier und da einmal Halt um die ersten schwedischen Eindrücke zu genießen. Wir freuten uns über strahlend blauen Himmel und weite, menschenleere Sandstrände. Unser Reiseziel für diesen Abschnitt sollte die Insel Öland sein, welche man über eine Autobrücke erreichen konnte.
Dort angekommen untersuchten wir die Insel von Nord nach Süd und Ost nach West. Wir fanden geheimnisvolle Wälder mit alten Schiffswracks und im Meer grasenden Kühen. Schoki war begeistert vom Meer und dem weichen Sand. Die Straße brachte uns vorbei an endlosen Feldern, uralten, renovierten Windmühlen (man fühlte sich wie Don Quichote) und endete an dem einen oder anderen Leuchtturm.
Wir verließen die Insel und fuhren weiter in Richtung Norden. Dort war unser nächstes Ziel Stockholm und auch unser nächster Gast-Besuch, Thomas Zamolo. Nachdem wir auf eigene Faust Stockholms Innenstadt erkundet hatten und uns um eine Unterkunft schauten verabredeten wir uns mit Thomas für den nächsten Tag.
Zusammen mit ihm machten wir uns auf den Weg an einen nahegelegenen See. Faszinierend war für uns dass wir mitten in der Großstadt mit allen dazugehörigen Details wie Straßenlärm, Menschenmassen usw. nach ein paar Minuten Fahrzeit nichts mehr von alledem mitzubekommen war. Als wäre die Stadt einer ursprünglichen Wildnis gewichen. Es war wunderbar!
Nach einer kurzen Zeit begann es allerdings zu regnen und zu gewittern. Auch jetzt wurden wir wieder von den Skandinaviern überrascht. Bei uns wäre jetzt die Zeit gekommen wo alle das Weite suchen und schauen würden dass sie nach Hause kommen. Ganz anders die Leute hier im Norden. Es machte den Anschein als würde das Unwetter sie erst jetzt nach draußen ziehen. Sie fuhren Fahrrad, Joggten und schwammen im See. Sowas nenne ich Motivation.
Anders als die Sportler traten wir, die Fotografen, den Rückweg an und versuchten unsere Kameras zu schützen und ins Trockene zu retten. Eine Unterkunft hatten wir bis Dato noch nicht und so bot uns der nette Thomas an doch bei ihm und seiner Familie zu nächtigen. Total durchnässt kamen wir dort an und hatten einen warmen, trockenen und sehr lustigen gemeinsamen Abend.
Am nächsten Morgen machten wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück auf unseren Weg weiter durch die nördlichen Gefilde. Danke vielmals Familie Zamolo.
Von Osten ging es jetzt weiter in Richtung Westen, genauer gesagt hieß unser nächstes Ziel Grebbestad.
Wieder kamen wir an zahlreichen interessanten Gegenden vorbei und so besuchten wir einen Nationalpark der auf der Strecke lag und erkundeten dessen wunderschöne Natur auf einer Wanderung. Im Anschluss daran fanden wir eine Unterkunft im wohl lautesten Hotel der Welt wieder. Gleich unter unserem Schlafgemacht befand sich die hauseigene Diskothek…
Leicht gerädert setzte wir dann unsere Reise in Richtung Grebbestad. Was wir vorfanden waren einsame, steinige Buchten wie sie typisch für solche Schärengärten sind. Genauso hatten wir uns das vorgestellt. So wie sie eben auf den Polaroids von Dan Isaac Wallin abgebildet sind. Dieser gab uns auch den Tip einen Abstecher hierhin zu machen. Und dieser lud uns auch zu einem Treffen in Göteborg ein. Dieser Einladung folgten wir natürlich gerne und trafen uns mit ihm am nächsten Tag.
Zuvor hieß es aber erstmal ein Zimmer für die Nacht finden. Dies dürfte ja klein Problem in einer solch großen Stadt wie Göteborg darstellen. Dachten wir uns zumindest…
Aber es sollte doch anders kommen. Es gab wirklich kein einziges Zimmer das uns zur Verfügung stand. Bzw. uns Menschen hätten sie schon eines vermitteln können aber das große Problem bei der Zimmersuche war unsere Schoki. Niemand wollte einen Hund Einlass gewähren. Angeblich sind ein Großteil der Bevölkerung Skandinaviens allergisch gegen Hundehaare. Nach stundenlangem Telefonieren, und hierbei half uns ein überaus freundlicher Hotelmitarbeiter, fanden wir ein Zimmer ca. 100 km in die entgegengesetzte Richtung. Nicht wirklich froh darüber fuhren wir jetzt mitten in der Nacht, soweit ich noch weiß war es schon nach Mitternacht, in die kleine Ortschaft mit dem Zimmer. Totmüde kamen wir dort an und ließen uns auch sofort in’s Bett fallen.
Nach einem guten Schlaf, guter Dusche und gutem Frühtück hieß es auf zu Dan Isaac Wallin. Wir trafen ihn an seinem Fotostudio und er führte uns durch dieses wobei er uns seine Arbeiten zeigte. Auch bot er uns einen Schlafplatz im Studio an. Überaus erfreut waren wir über dieses Angebot denn somit hatte sich das Zimmerproblem in Luft aufgelöst. Wir verbrachten also die letzte drei Tage bei Dan, Besuchten eine Kunstausstellung mit Dan und seinem Kumpel Mike bevor wir uns dann wieder auf die Heimfahrt machten. Danke Dan für dein Vertrauen und deine Gastfreundlichkeit.
Mit zahlreichen positiven Eindrücken waren wir letztlich aber doch wieder froh als wir zu Hause ankamen und unsere gewohnte Umgebung vorfanden. Wie immer eben nach solchen Urlauben 😉
Trotzdem war es ein unvergesslicher Urlaub und wir können nur sagen:
Skandinavien, WIR KOMMEN WIEDER!
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